m o c . e b o d a . k c o t s - l e m - j : d l i B Bleiben Sie up-to-date: : Wissen aus tauschen, Recht sicher anwenden! 43. alga- Jahresforum Entgeltabrechnung und Personalbetreuung 16.–17. Juni 2025 | Köln Themenschwerpunkte: ✓ Gesetzesänderungen ✓ ✓ Best Practice/Erfahrungsaustausch/Netzwerkbildung ✓ ✓ BMF-Schreiben/Rundschreiben/ ✓ Besprechungsergebnisse/Rechtsprechung Jetzt anmelden: www.datakontext.com/Jahresforum competence center

18 ZEITWIRTSCHAFT LOHN+GEHALT special Ausgabe 2/2025 INHALT ZEITWIRTSCHAFT 20 Wertguthabenmodelle – flexible Arbeitszeiten mit langen Auszeiten Lohnmanagement für den Erfolg 26 Vorgezogene Altersrente und Auswirkungen Wertguthaben- und Altersteilzeitvereinbarungen 28 Wertguthaben/Zeitwertkonten werden immer beliebter Freistellung SERVICE ANBIETERÜBERSICHTEN 30 Zeitwirtschaftssysteme 32 Zeitwertkonten

20 Z E I TW I R T S C H A F T LOHN+GEHALT special Ausgabe 2/2025 Lohnmanagement für den Erfolg Wertguthabenmodelle – flexible Arbeitszeiten mit langen Auszeiten Die digitale Transformation sowie die demografische Entwicklung stellen alle Beteilig- ten vor immense Herausforderungen. Aus Sicht des Arbeitnehmers hängt die indivi- duelle Lebensarbeitszeit von der persönlichen Lebensplanung (z. B. Elternzeit, Teilzeit, flexibler Übergang in den Ruhestand) ab. A us Sicht des Arbeitgebers ist es vorrangig, den demogra- fischen Herausforderungen (Rückgang qualifizierter Bewerber- zahlen) und den betrieblichen Erfor- dernissen (Flexibilisierung des Perso- naleinsatzes, Sicherung des relevanten Know-hows etc.) mit wirksamen Instrumenten zu begegnen und die eigene Attraktivität zu steigern. Dabei gilt es, die arbeitsrechtlichen, steuer- sowie sozialversicherungsrechtlichen Vorgaben zu beachten. Entwicklung von Wertguthabenmodellen Schon seit 1998 gibt es die Möglichkeit, im Rahmen eines Beschäftigungsver- hältnisses Arbeitszeit oder Arbeitsent- gelt in einem sogenannten Wertgutha- ben anzusparen und dieses zu einem späteren Zeitpunkt zur Finanzierung einer längerfristigen Freistellung von der Arbeit einzusetzen. Das Wert- guthaben eines Beschäftigten setzt sich aus dem Entgeltguthaben und den hierauf entfallenden Arbeitge- berbeitragsanteilen zusammen. Zum Entgeltguthaben im sozialversiche- rungsrechtlichen Sinne gehören alle aus einer Beschäftigung angesparten Arbeitsentgelte nach § 14 Sozialge- setzbuch (SGB) IV. Abfindungen wegen Beendigung des Arbeitsverhältnisses hingegen stellen kein Arbeitsentgelt im Sinne der Sozialversicherung dar (Urteil des Bundessozialgerichts (BSG) vom 21.02.1990, AZ.: 12 RK 20/88, USK 9010). Das BSG stützt seine Ent- scheidung darauf, dass eine solche Abfindung, die als Entschädigung für den Wegfall künftiger Verdienst- möglichkeiten durch den Verlust des Arbeitsplatzes gezahlt wird, zeitlich nicht der früheren Beschäftigung zu- zuordnen ist. Eine andere Bewertung ergibt sich nur bei zur Abgeltung vertraglicher Ansprüche zu zahlenden Sonderzu- wendungen (wie Jubiläumsgelder oder tarifliche Sonderzahlungen), da diese keine Abfindungen im Sinne des vorangegangenen Absatzes sind. Und so können Wertguthaben zum Beispiel aufgebaut werden aus Teilen des lau- fenden Arbeitsentgelts, Mehrarbeits- vergütungen, Einmalzahlungen, frei- willigen und zusätzlichen Leistungen des Arbeitgebers, Überstunden oder nicht in Anspruch genommenen Ur- laubstagen des zusätzlichen über dem gesetzlichen Mindesturlaub liegenden Zeitraums. Der Vorteil dieser Wert- guthaben ist, dass in der Ansparphase zunächst keine Steuern und Sozial- versicherungsabgaben fällig werden. Diese sind erst zum Zeitpunkt der Auszahlung zu entrichten. Gleichwohl besteht auch während der Freistellung ein vollständiger Sozialversicherungs- schutz. Schon seit dem 01.01.2009 kann ein bestehendes Wertguthaben bei

22 Z E I TW I R T S C H A F T LOHN+GEHALT special Ausgabe 2/2025 (laufendes Arbeitsentgelt und Einmal- zahlung). Steuern und Sozialversiche- rungsbeiträge werden erst mit künf- tiger Auszahlung des Wertguthabens fällig. Der Arbeitnehmer nutzt sodann das angesparte Wertguthaben etwa für ein Sabbatjahr oder einen vorge- zogenen Ruhestand. Die Nutzung für die Pflege eines nahen Angehörigen wird seit 2012 im Rahmen des neuen Familienpflegezeitgesetzes gefördert. Schließlich kann unter den besonde- ren Voraussetzungen des § 23b Abs. 3a SGB IV eine Umwandlung in eine betriebliche Altersversorgung (bAV) erfolgen. Wertguthabenmodelle und Freistellungen Der Arbeitnehmer hat gemäß § 7c Abs. 1 Nr. 1 SGB IV einen Rechts- anspruch auf die Verwendung des Wertguthabens bei gesetzlichen Freistellungen wie der Pflegezeit (Pflegezeitgesetz – PflegeZG), der Elternzeit (Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz (BEEG)) oder einer Teilzeitbeschäftigung nach dem Teil- zeit- und Befristungsgesetz (TzBefG), ohne dass es einer gesonderten Ver- einbarung bedarf. Der Anspruch be- steht jedoch nur für Wertguthabenver- einbarungen. Gemäß § 7c Abs. 1 Nr. 2 SGB IV können auch Freistellungen unmittelbar vor dem Bezug der ge- setzlichen Altersrente (einschließlich Alters teilzeitvereinbarungen) und sol- che zur Teilnahme an beruflichen Qua- lifizierungsmaßnahmen vereinbart werden. Die Vertragsparteien können jedoch gemäß § 7c Abs. 2 SGB VI die Verwendung des Wertguthabens auf bestimmte Zwecke beschränken bis hin zum völligen Ausschluss der gesetzlichen Fälle. Die Freistellung muss gemäß § 7b SGB IV aufgrund einer schriftlichen Wertguthabenver- einbarung erfolgen. Fehlt es an der Schriftform, gilt der Arbeitnehmer während dieser Phase nicht als sozial- versicherungspflichtig beschäftigt. Das gezahlte Arbeitsentgelt muss nach § 7 Abs. 1a Satz 1 Nr. 2 SGB IV angemessen sein. Diese sozialrechtliche Vorschrift gilt gemäß Besprechungsergebnis der Foto: ImageFlow/stock.adobe.com Spitzenverbände der Sozialversiche- rungsträger vom 30./31.03.2009 als erfüllt, wenn das monatlich gezahlte Arbeitsentgelt mindestens 70 Prozent und maximal 130 Prozent des Durch- schnitts der vorangegangenen zwölf Kalendermonate in der Arbeitsphase entspricht. Steuerrechtliche Vorgaben für Zeitwertkonten Zur lohnsteuerrechtlichen Anerken- nung der Zeitwertkonten gilt das BMF-Schreiben vom 08.08.2019 – IV C 5 – S 2332/07/0004 :004 BStBl 2019 I S. 874). Danach führt weder die Verein- barung eines Zeitwertkontos noch die Wertgutschrift auf diesem Konto zu einem lohnsteuerlichen Zufluss von Arbeitslohn, wenn die Voraus- setzungen erfüllt sind. Die Gutschrift von Arbeitslohn (laufender Arbeits- lohn, Einmal- und Sonderzahlungen) zugunsten eines Zeitwertkontos wird aus Vereinfachungsgründen auch dann steuerlich anerkannt, wenn die Gehaltsänderungsvereinbarung bereits erdiente, aber noch nicht fällig gewordene Arbeitslohnteile umfasst. Dies gilt auch, wenn eine Einmal- oder Sonderzahlung einen Zeitraum von mehr als einem Jahr betrifft. Ein Zeitwertkonto kann für alle Ar- beitnehmer (§ 1 Lohnsteuer-Durchfüh- rungsverordnung (LStDV)) im Rahmen eines gegenwärtigen Dienstverhält- nisses eingerichtet werden. Dazu gehören auch Arbeitnehmer mit einer geringfügig entlohnten Beschäftigung i. S. d. § 8 bzw. § 8a SGB IV. Besonder- heiten gelten bei befristeten Dienst- verhältnissen und bei Arbeitnehmern, die gleichzeitig Vereinbarungen über die Einrichtung von Zeitwertkonten haben und als Organ einer Körper- schaft – z. B. bei Mitgliedern des Vorstands einer Aktiengesellschaft oder Geschäftsführern einer GmbH – bestellt sind. Ein Wertguthabenauf- bau ist unzulässig, sobald feststeht, dass das vorhandene Guthaben nicht mehr durch Freistellung für Zeiten vor dem Ruhestand abgebaut werden kann. Im Rahmen von Zeitwertkonten kann dem Arbeitnehmer auch eine Verzinsung des Guthabens zugesagt sein. Es muss sichergestellt sein, dass zum Zeitpunkt der planmäßigen

24 Z E I TW I R T S C H A F T LOHN+GEHALT special Ausgabe 2/2025 schriftlich in geeigneter Weise und mindestens jährlich über die Höhe des im Wertguthaben enthaltenen Arbeits- entgeltguthabens zu informieren. Der Arbeitnehmer kann den Arbeitgeber auch hierzu auffordern. Kommt der Arbeitgeber dieser Aufforderung zum Nachweis seiner Insolvenzschutzver- pflichtung nicht innerhalb von zwei Monaten nach, kann der Arbeitneh- mer die Wertguthabenvereinbarung mit sofortiger Wirkung kündigen und die Auszahlung und Verbeitragung des Wertguthabens im Rahmen eines Störfalls verlangen. Insolvenzsicherung (§ 7e SGB IV) Werden positive Wertguthaben gebildet, muss durch den Arbeitge- ber gemäß § 7e Abs. 1 Satz 1 SGB IV eine Insolvenzsicherung des Ar- beitsentgeltguthabens und des Arbeitgeberbeitragsanteils zum Gesamtsozialversicherungsbeitrag ohne Berücksichtigung der Wertent- wicklung erfolgen. Diese Insolvenzsi- cherungspflicht wird im Rahmen der Sozialversicherungsprüfung durch die Deutsche Rentenversicherung Bund (DRV Bund) gemäß § 7e Abs. 6 Satz 1 Nr. 3 SGB IV überwacht. Zulässig sind dabei Treuhandmodelle, Verpfändun- gen, aber auch Bürgschaften (soweit sie jeweils hinreichenden Schutz ge- gen eine Kündigung bieten). Verstöße können zur Aufhebung der Wertgut- habenvereinbarung führen und im Krisenfall sogar eine Haftung der han- delnden Organe nach sich ziehen, so- fern sie diesen Umstand zu vertreten haben. Wegen der langen Laufzeiten von Zeitwertkontenmodellen ist die Insolvenzsicherung über eine Bürg- schaft oder einer Kautionsversiche- rung in der Praxis eher die Ausnahme. Der Insolvenzschutz soll grundsätzlich durch eine Übertragung des Wertgut- habens auf Dritte unter Ausschluss der Rückführung erfolgen. Das Wertgut- haben ist durch den Dritten insbeson- dere in einem Treuhandverhältnis zu führen, dass die unmittelbare Über- tragung des Wertguthabens in das Vermögen des Dritten und die Anlage des Wertguthabens auf einem offenen Treuhandkonto oder in anderer geeig- neter Weise sicherstellt. Die Beendi- gung, Auflösung oder Kündigung einer Insolvenzsicherungsmaßnahme ist nur mit Zustimmung des Arbeitneh- mers möglich, wenn sie durch einen mindestens gleichwertigen Insolvenz- schutz ersetzt wird. Bei Verringerung oder Verlust des Wertguthabens auf- grund eines mangelnden Insolvenz- schutzes haftet der Arbeitgeber für den entstandenen Schaden. Zeitlicher Rahmen für Wert- guthabenvereinbarungen Wertguthaben sind spätestens mit Er- reichen der Regelaltersgrenze aufzu- lösen. Dies gilt nach § 23b Abs. 2 Satz 4 SGB IV auch bei Beginn einer Rente wegen Alters für die von der DRV Bund nach § 7f Abs. 3 SGB IV verwalte- ten Wertguthaben sowie in analoger Anwendung dieser Regelung für die bei einem Arbeitgeber bestehenden Wertguthaben. Demnach können Wertguthabenvereinbarungen nur für die Zeit bis zum Bezug einer Alters- rente und längstens bis zum Ende des Monats des Erreichens der Regelal- tersgrenze getroffen werden (Details hierzu vgl. TOP 2 der Besprechung des GKV-Spitzenverbandes, der Deutschen Rentenversicherung Bund und der Bundesagentur für Arbeit zu Fragen des gemeinsamen Beitragseinzugs vom 23.11.2023). Foto: nunoi/stock.adobe.com Ausblick: Referentenentwurf zum BRSG II Der Referentenentwurf zum Zwei- ten Betriebsrentenstärkungsgesetz (BRSG II) regelt in § 7c SGB IV, dass Wertguthaben und Flexirente (als Voll- oder Teilrente) gleichzeitig genutzt werden können, um eine Arbeitszeit- verringerung im Alter rentenscho- nend zu gestalten. Dies war, wie oben erwähnt, von den Spitzen der Sozial- versicherung noch im November 2023 ausgeschlossen worden. Folglich kann die gesetzliche Rente in Verbindung mit Wertguthaben sowie der betriebli- chen Altersversorgung die Flexibilisie- rung des Übergangs vom Erwerbsle- ben in den Ruhestand stärken. Fazit Der digitale Umbruch der Arbeits- welt bringt neue Aufgaben, Chan- cen und He rausforderungen mit sich, damit zeitliche Flexibilität im beiderseitigen Interesse von Mitarbeitern und Betrieben sinn- voll gestaltet und effektiv genutzt werden kann. Erfolgreiche Unter- nehmen bieten Zeitwertkonten als flexible Arbeitszeitmodelle für ihre Arbeitnehmer an. Diese verschieben die Auszahlung von Zeitguthaben oder erworbenen Entgeltansprüchen in die Zukunft und finanzieren damit individuelle Freistellungen von der Arbeit. n Raschid Bouabba, MCGB GmbH

26 Z E I TW I R T S C H A F T LOHN+GEHALT special Ausgabe 2/2025 Wertguthaben- und Altersteilzeitvereinbarungen Vorgezogene Altersrente und Auswirkungen Der Gesetzgeber hat in den letzten Jahren unterschiedliche Regelungen auf den Weg gebracht, um den Übergang vom Erwerbsleben in die Altersrente flexibler zu machen. Vor allem, um im Hinblick auf den Fachkräftemangel die Beschäftigung älterer Arbeit- nehmer zu fördern. D azu trägt bei, dass seit Anfang 2023 beim Bezug einer vor- gezogenen Altersrente un- begrenzt hinzuverdient werden darf und immer mehr Arbeitnehmer eine vorgezogene Altersrente in Anspruch nehmen. Der Bezug einer vorgezogenen Alters- rente kann aber Auswirkungen auf zuvor vereinbarte Freistellungen im Rahmen von Wertguthaben- oder/und Altersteilzeitvereinbarungen haben, die in der betrieblichen Praxis mit Blick auf die Konsequenzen in der Sozialver- sicherung nicht immer bekannt sind. Freistellungsvereinbarung endet mit dem Beginn einer vorgezogenen Altersrente Die Spitzenorganisationen der So- zialversicherung haben festgelegt, dass Wertguthabenvereinbarungen längstens • bis zum Zeitpunkt der Inanspruch- nahme einer Altersrente oder • bis zum Ablauf des Monats, in dem die individuelle Regelaltersgrenze erreicht wird, getroffen werden können. Weiterführende Informationen: Besprechungsergebnis der Spitzen- organisationen der Sozialversiche- rung am 23.11.2023 (Tagesordnungs- punkt 2) . Das bedeutet für die betriebliche Praxis konkret: Eine Wertguthaben- vereinbarung, die ursprünglich bis zum Erreichen der Regelaltersgren- ze abgeschlossen wurde, endet bei Inanspruchnahme einer vorgezoge- nen Rente wegen Alters als Voll- oder Teilrente. Das dann noch vorhandene Wertgut- haben ist nach § 23b Abs. 2 Sozialge- setzbuch (SGB) IV zum Zeitpunkt des Rentenbeginns als Störfall beitrags- rechtlich aufzulösen. Mit dem Entwurf eines „Zweiten Gesetzes zur Änderung des Betriebs- rentengesetzes und zur Änderung anderer Gesetze“ (2. Betriebsrenten- stärkungsgesetz) hatte die ehemalige Regierungskoalition eine Änderung dieser Regelung avisiert. Es sollte die Möglichkeit geschaffen werden, ein Wertguthaben auch bei Inanspruch- nahme einer vorgezogenen Rente wegen Alters als Voll- oder Teilrente bis zum Ablauf des Kalendermonats des Erreichens der Regelaltersgrenze zu entsparen. Ob das Gesetz nach den Neuwahlen aufgegriffen wird und im Jahr 2025 noch in Kraft tritt, ist aktuell unklar. Die Änderung sollte die Neu- regelung des Hinzuverdienstrechts in der gesetzlichen Rentenversicherung im Recht der Wertguthaben nach- zeichnen. Seit Anfang 2023 wird beim Bezug ei- ner vorgezogenen Altersrente zugleich erzieltes Erwerbseinkommen nicht mehr angerechnet, unabhängig davon, ob eine Voll- oder Teilrente bezogen wird. Regelung gilt auch für Freistellungen auf Basis von Altersteilzeitverein- barungen Sofern Arbeitnehmer sich auf Basis einer Altersteilzeitregelung in einer Freistellungsphase befinden und dann während der Freistellung aufgrund der Altersteilzeit eine vorgezogene Al- tersrente in Anspruch nehmen, endet mit dem Rentenbeginn die Freistel- lungsphase. Der mit dem Rentenbezug erfolgte Eintritt in den (Teil-)Ruhestand steht dem Sinn und Zweck der Altersteilzeit und der Förderung u. a. durch den steuer- und beitragsfreien Aufsto- ckungsbetrag sowie durch die zusätz- lichen Rentenversicherungsbeiträge des Arbeitgebers entgegen. In diesen Fällen ist das dann noch vorhandene Wertguthaben ebenfalls nach § 23b Abs. 2 SGB IV als Störfall beitragsrecht- lich aufzulösen. Der Beginn einer Altersrente gilt nach dem Altersteilzeitgesetz als Eintritt in den Ruhestand (§ 5 Abs. 1 AltTZG). Dabei wird nicht zwischen Altersvoll- rente und Altersteilrente unterschie- den. Eine Änderung für Freistellun- gen im Rahmen der Altersteilzeit bei vorgezogenen Altersrenten war auch ausdrücklich nicht mit dem Entwurf eines „Zweiten Gesetzes zur Änderung des Betriebsrentengesetzes und zur

28 ZEITWIRTSCHAFT LOHN+GEHALT special Ausgabe 2/2025 Freistellung Wertguthaben/Zeitwertkonten werden immer beliebter Die demografische Entwicklung verändert die Arbeitswelt. Wir werden immer älter. Es werden immer weniger Kinder geboren. Zur flexibleren Gestaltung der Arbeitszeit sind sogenannte „Wertguthaben“ möglich. W ertguthaben sind Arbeits- zeitkonten, die auf eine längerfristige Freistellung von der Arbeitsleistung zielen. Zu diesem Zweck werden Entgelt oder Zeitanteile der oder des Beschäftigten in einem Wertguthaben angespart und im Falle einer Freistellung ausgezahlt. Der Sozialversicherungsschutz bleibt während der Freistellungsphase er- halten. Ansparung und Auszahlung von Wertguthaben In der Ansparphase bringt die oder der Beschäftigte Teile ihres bzw. seines (Brutto )Arbeitsentgelts sowie der Ar- beitgeber seinen Arbeitgeberanteil an der Sozialversicherung in das Wert- guthaben ein. Das Wertguthaben wird also als Bruttobetrag einschließlich Steuern und Sozialversicherungsbei- trag geführt. Im Laufe der Ansparpha- se wächst das Wertguthaben an. Beginnt die Freistellungsphase, zahlt der Arbeitgeber das Arbeitsentgelt aus dem zur Verfügung stehenden Wert- guthaben aus. Das Wertguthaben wird abgebaut. Wie lange die Freistellung andauert, hängt von der Höhe des angesparten Guthabens ab. Erst jetzt, beim Ent- sparen, werden für die ausgezahlten Arbeitsentgelte Sozialversicherungs- beiträge und Steuern fällig. Der Vorteil für die Beschäftigten: Sie bleiben in dieser Zeit sozialversichert. Beispiel Ein Arbeitnehmer, der bei einem Automobilhersteller tätig ist, erhält von seinem Arbeitgeber einen Bruttolohn von monatlich 4.000 Euro. Von diesem Betrag wer- den 800 Euro in ein Wertguthaben eingebracht. Lösung In der Folge werden nur aus 3.200 Euro Steuern und Sozialver- sicherungsbeiträge errechnet. Die Sozialversicherungsbeiträge und die Steuern für das angesparte Wertguthaben werden erst bei der späteren Auszahlung fällig. Normalerweise spart der Beschäftig- te ein Wertguthaben zeitlich vor der Freistellung an. Das Gesetz lässt aber auch zu, dass die Freistellung vor der Ansparphase erfolgt und das Wertgut- haben nachgearbeitet wird. Beispiel Ein Arbeitnehmer, der bei einem Versicherungsunternehmen tätig ist, möchte vom 01.01.2026 bis zum 31.12.2026 im Rahmen eines Sabbaticals eine Weltreise un- ternehmen. Er hat bisher nur ein Wertguthaben von sechs Monaten angespart. Lösung Nach den gesetzlichen Vorschriften kann der Arbeitnehmer die rest- lichen sechs Monate nach seiner Rückkehr nacharbeiten. Wertguthaben einrichten Wertguthaben sind immer ein freiwil- liges Angebot des Betriebes. Arbeit- nehmer haben keinen Rechtsanspruch auf Wertguthaben. Die Rahmenbe- dingungen müssen in einer schriftli- chen Vereinbarung festgelegt werden (Wertguthabenvereinbarung). Darin muss festgeschrieben sein, dass das Wertguthaben für eine Freistellung angespart wird. Der genaue Freistel- lungszweck kann, muss aber nicht vorher festgelegt werden. Grundlage für die Wertguthabenre- gelung kann ein Tarifvertrag, eine Betriebsvereinbarung oder eine indi- viduelle Vereinbarung, wie beispiels- weise ein Arbeitsvertrag, zwischen Arbeitgeber und dem Arbeitnehmer sein. Die meisten Tarifverträge geben einen Rahmen für Wertguthaben vor und ermöglichen entsprechende indi- viduelle Ausgestaltungen. Gesetzliche Bestimmung Eine Wertguthabenvereinbarung liegt laut § 7b Sozialgesetzbuch (SGB) IV vor, wenn 1. der Aufbau des Wertguthabens aufgrund einer schriftlichen Verein- barung erfolgt, 2. diese Vereinbarung nicht das Ziel der flexiblen Gestaltung der werk- täglichen oder wöchentlichen Arbeitszeit oder den Ausgleich betrieblicher Produktions- und Arbeitszeitzyklen verfolgt,

30 S E R V I C E LOHN+GEHALT special Ausgabe 2/2025 Zeitwirtschaftssysteme 1. Zeitdatenerfassung/ Zeiteinheitenerfassung (kommt/geht) 2. Zeitdaten - bewertung 3. Dig. Zeitdatenführ. im indiv. Arbeitszeitkonto (Flexi II) je Arbeitn. 4. Digitale Zeitdatenführung und Bereitstellung zur Name / Hersteller des Software-Produkts Anzahl Kunden Im Einsatz seit - s i e w s u A ( g n u s s a f r e v i t i s o P e l a t i g d i ) . r e g s g n u s s a f r E . b o m , y d n a H , r e s e l g n u s s a f r e v i t i s o P e l l e u n a m ) e t r a k l e p m e t S ( r e d g n u s s a f r e v i t a g e N e l a t i g d i n e t i e h n e s e w b A g n u s s a f r e n e d n u t s r e b Ü e l a t i g d i m e t s y s s t f a h c s t r i w t i e Z m i l a t i g d i m e t s y s s g n u n h c e r b A m i l a t i g d i l l e u n a m g n u s s a f r e v i t a g e N e l l e u n a m ) g n u d l e m s t i e h n e s e w b A ( / E D B s u a g n u l l e t s t i e r e B e m e t s y S - S P P s e d l i e t d n a t s e B r e t r e i r g e t n i s l a s m e t s y s s t f a h c s t r i w t i e Z s e d l i e t d n a t s e B r e t r e i r g e t n i s l a s m e t s y s s g n u n h c e r b a t l e g t n E i - n e t a D e g d n ä t s n e g i e , e t a r a p e s s l a r e d g n u k c e d b A t i m ) i e t a D ( k n a b n e b a g r o V - I I / I - i x e l F g n u r e u e t s - . u . l g p z t a s n i e l a n o s r e P I i x e l F . n g n u r h ü f n e t n o k t i e z s t i e b r A V V B . n g n u r h ü f n e b a h t u g t r e w t i e Z - s n e r h a f r e v s g a r t i e B : V V B ( I I i x e l F ) g n u n d r o r e v ) I I i x e l F ( . f n e t n o k t i e z s t i e b r a s n e b e L ) I I i x e l F ( g n u r h ü f n e t n o k t i e z g n a L - i x e l f t i e z s t i e b r A r e d g n u h c a w r e b Ü e l l e d o M eurodata AG edtime rund 4.500 2015 ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ Herr Markus Podeschwa / Großblittersdorfer Straße 257–259 eurodata AG 66119 Saarbrücken Tel.: 06 81/88 08-0 E-Mail: vertriebsb@eurodata.de www.edtime.de Peras GmbH Peras HR-Suite > 200 2005 ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ Herr Mark Manthei Modul Zeitmanagement Dieselstraße 5 / 76227 Karlsruhe ATOSS + P&I Tel.: 01 51/12 00 80 45 E-Mail: vertrieb@peras.de https://peras.de SD Worx GmbH SD Worx Time > 4.500 1995 ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ Im Gefierth 13c 63303 Dreieich Tel.: 0 61 03/38 07-0 E-Mail: info_de@sdworx.com www.sdworx.de

32 S E R V I C E LOHN+GEHALT special Ausgabe 2/2025 Zeitwertkonten DekaBank Deutsche Girozentrale Herr Michael Schilling Große Gallusstraße 14 60315 Frankfurt Tel.: 01 51/52 86 35 17 E-Mail: michael.schilling@deka.de www.deka-zeitdepot.de PensExpert GmbH Herr Christian Wiecha Rudolf-Diesel-Straße 24 64625 Bensheim Tel.: 0 62 51/8 27 56-0 E-Mail: welcome@pensexpert.de www.pensexpert.de R+V Lebensversicherung AG Herr Stefan Handl Raiffeisenplatz 1 65189 Wiesbaden Tel.: 06 11/5 33 31 92 E-Mail: stefan.handl@ruv.de www.ruv.de 1. Leistungsumfang – welches Angebotspaket umfasst Ihre Dienstleistung? – Es erfolgt eine Beratung/arbeitsrechtliche Betreuung – eigene Berater – Einbindung von Partnern: – Wir übernehmen die Verwaltung der Zeitwertkonten – eigene Verwaltungssoftware – über externe Partner: 2. Welche Produkte werden zur Kapitalrückdeckung bereitgestellt? (Wer übernimmt die Werterhaltungsgarantie?) – nur eigene Produkte – auch fremde Produkte – Investmentfonds – Versicherungen – Sonstiges (z.B. Bankkonten) 3. Wir bieten einen Insolvenzschutz für die Zeitwertkonten Welches Modell? 4.Es gibt Angebote zur Mitarbeiterinformation/Schulung Welche? 5. Es gibt eine Standardlösung Welche? 6. Wie hoch sind die Administrationskosten für die Standardlösung? – laufend Euro/pro Jahr – einmalige Einrichtungskosten 7. Gibt es Schnittstellen zu Personalsystemen? 8.Wir bieten ein Web-Portal an – für Arbeitgeber – für Treuhänder – für Arbeitnehmer 9.Referenzkunden 10. Bemerkungen ✔ Wir begleiten die Einführung. ✔ ✔ Sofern gewünscht Einbindung externer rechtsverbindliche Beratung ✔ ✔ arbeitsrechtliche Beratung durch compertis Beratungsgesellschaft mbH ✔ ✔ ✔ ✔ Partner/Kanzleien ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ mit Systempartnern möglich Zusammenarbeit mit externen Partnern ✔ ✔ ✔ ✔ ist nach Abstimmung möglich. ✔ Versicherungen mit Fondsüberschüssen ✔ Fonds, ETFs, Bankkonten mit Zinsen kollektive Rückdeckungsprodukte ✔ ✔ doppelseitige (Gruppen-)Treuhand in Form eines CTA (mit Treuhand- und Sicherungs- Treuhandmodell (CTA) als Sicherungs- und Verwaltungstreuhandvertrag inkl. Insolvenzsicherung durch Einzel - verpfändung oder doppelseitige Treuhand vertrag); Insolvenzsicherheitsgutachten über die R+V Treuhand GmbH Treuhänder: DekaTreuhand GmbH ✔ HR-Bereich: Schulung, Mitarbeiterver- sammlungen – Mitarbeiter: Flyer, Web - Portal inkl. Freistellungsrechner; AN-Film zu ZWK, Tutorials für AG und AN ✔ ✔ ✔ Online-Rechner auf www.my-penstime.de, Flyer, Videos, Webinare, bei Bedarf Einzelgespräche sowie moderne Online- Plattform ✔ Infofilm, Infoveranstaltungen inkl. Beratun- gen, arbeitgeberspezifische dig. Infoseite, Schulungen f. HR zur Verwaltungs platt form, Onlinerechner f. Freistellungsberechnungen ✔ Admin.: Deka-ZeitDepot, Insolvenzsiche- rung: DekaTreuhand GmbH, Kapitalanlage: Flexi-II-fähiges Anlagemodell mit Fonds alle fünf Elemente, Recht, Admin, Sicherung, Rückdeckung und Kommuni - kation mit Fonds oder Versicherung aus flexibles Versicherungsprodukt inkl. Verwaltungsplattform und Insolvenz- schutz aus einer Hand der Deka Investment GmbH einer Hand individuell nach Absprache individuell, nach Absprache ab 10 Euro pro Konto, je n. Anzahl MA 1.500 Euro inkl. Implem. v. Ort/über dig. Konf. 1.000 Euro einmalig für die Kontenführung keine Ja, die Schnittstelle ist unabhängig vom Personalsystemanbieter. Für die Datenmeldungen stehen die gängigen Formate zur Verfügung, ✔ entfällt, da selbst Treuhänder ✔ auf Anfrage Komplettlösung („Alles aus einer Hand“) für Zeitwertkonten inkl. Altersteilzeit zu einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis, unabhängig von der Unternehmensgröße und Mitarbeiterzahl z.B. Excel, CSV. ✔ ✔ ✔ unter www.pensexpert.de Für Datenmeldungen steht die CSV-Schnittstelle, unabhängig vom Anbieter des Personalsystems, zur Verfügung. ✔ ✔, R+V Treuhand ✔ auf Anfrage Komplettlösung inkl. Mehr #FREUZEIT für alle – – Beratung zu Kap.- Anlage (Fonds & Versi- das R+V Lebensarbeitszeitkonto mit cherung gleichz. nutzbar) – verbindl. Rechtsberatung – moderne Onlineplatt- form – unabhängig von der Auswahl der Anlagemodelle – auch bAV/ATZ-Sicherung – erste Mittelstandstreuhand inkl. Gutachten von Großkanzlei Garantie bietet eine flexible und einfache Lösung aus einer Hand (inkl. Implemen - tierungskonzept, Beitragserhaltsgarantie, Insolvenzsicherung, Verwaltungsplatt - form, lfd. Unterstützung auch nach der Implementierung).